MANASTIR LEPAVINA - SRPSKA PRAVOSLAVNA CRKVA

Presveta Bogorodica Lepavinska
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GESPRACH MIT SEINER EXZELLENZ METROPOLIT VON ZAGREB UND LJUBLJANA HERR JOVAN



Unser Ziel ist das Ewige Leben

- R. M.: „Segnen Sie, Eure Exzellenz. Nun wir möchten gerne unser Gespräch für die Zeitschrift „Der Weg, die Wahrheit und das Leben“ mit einem Glückwunsch und einer Frage beginnen. Dieses Jahr feiern Sie Ihr 25-jähriges Jubiläum als Metropolit. Die Frage ist: wie sind die Jahre vergangen, wie haben Sie sich in dieser Zeit behauptet? Ein viertel Jahrhundert ist nicht gerade kurz…

- Seine Exzellenz Metropolit Jovan: „Von meinen ersten Eindrücken als ich ins Kloster Lepavina kam - das war 1977 am Vorabend von Maria Himmelfahrt - bis heute, kann der Mensch dies nur als Wunder Gottes und Hilfe der Allerheiligsten Mutter Gottes verstehen. Nach den Heimsuchungen des Krieges im Jahre 1943 waren das Kloster, sowie die Klosterkirche als auch alle anderen Objekte, in einem sehr baufälligen Zustand. Damals wurde das Kloster mit 9 Brandbomben bombardiert, die die Klostergebäude zerstört haben. Die Klosterherberge sah aus, wie wenn sie nicht mehr lange hielt, darüber hinaus regnete es durch das Dach hindurch. Die schrittweise Renovierung begann mit Hilfe der Evangelischen Kirche aus Stuttgart. Am Verdientesten dabei war Schwester Ursula gemeinsam mit Architekten aus Stuttgart, die auch sehr dabei halfen einen Teil der neuen Klosterherberge zu renovieren. Mit unseren eigenen Kräften haben wir den alten Teil der Klosterherberge sehr schwer und mühevoll renoviert.



Trost und Kraft gab uns die große Anzahl der Gläubigen. Daraus schlossen wir, dass dieser Ort ein Heiligtum ist. Als wir später in einzelnen Büchern der Klosterbibliothek blätterten und diese wundersamen Ereignisse verfolgten, die durch die Wirkung segensreicher Gebete vor der wundertätigen Ikone der Heiligen Mutter Gottes von Lepavina zustande kamen, dass sogar schwer Kranke dort kuriert, geheilt wurden und gesund wieder gingen. Dies gab uns die Kraft und stellte eine eigene Verantwortung dar dieses Heiligtum zu fördern, so dass hier alle Gläubige, die im Glauben an diesen Ort kommen, auf eine würdige Art und Weise empfangen werden können. Das Kloster Lepavina, in der Region Oberes Slavonien, dem Generalat von Varazdin gelegen, war eine wahrhaftige Hüterin des orthodoxen Glaubens für die Serben, die seit dem 16. Jahrhundert dieses Gebiet besiedelten. Heute ist ein grosser Erfolg erreicht: denn mit der Ankunft von Vater Gavrilo und der Vergrößerung der Mönchsbruderschaft im Kloster erzielten wir genau das, was ich früher nur als Idee und Wunsch hatte – das was im Evangelium zu den Aposteln gesagt wurde, als man Ihnen sagte sie sollten das Evangelium verkünden: „…und was ihr hört in das Ohr, das predigt von den Dächern“ (Matthäus 10,27).

Wenn wir die Worte „von den Dächern“ etwas beliebig und modern übersetzen, d.h. mit Antennen oder über den elektronischen Weg, so stellen wir fest, dass das Heilige Evangelium tatsächlich verkündet wird: denn im Kloster Lepavina benutzen junge Mönche den Computer, den elektronischen Postweg und sie senden unterschiedliche Ratschläge, sie haben ihre eigene Internetpräsenz und ihre schöne Zeitschrift, so dass sie - aus einer modernen Sicht der Missionierung - ihre Mission erfolgreich durchführen. Dies beweist auch die große Anzahl unserer Gläubigen, die aus unterschiedlichsten Regionen der Welt ins Kloster kommen, nicht nur aus dem Lebensraum unserer Gemeinde, in einzelnen Fällen sogar aus über die europäischen Grenze hinaus gehenden Regionen. Nun hier sehen Sie wieviel Vater Gavrilo mit seiner Mönchsbruderschaft erfolgreich missionarisch wirkt, und die Metropoliten in Europa laden Ihn oft und gerne zu sich ein, um den Pfarrern die Beichte abzunehmen, was eine außerordentlich religiöse Kommunikation mit unseren Gemeinden bedeutet. Das ist die beste missionarische Arbeit und die Tat unserer Liebe, die - so sagen wir - die Legimitation des Apostel-Daseins ist, das worüber man erkennt, dass wir die Schüler Jesu Christi sind. Wenn wir uns so verhalten, dann erkennen wir, dass wir im Einklang mit dem Heiligen Evangelium handeln und genau die Erfordernisse, die in unserem Pfarrersdienst gestellt werden, erfüllen.“

- R. M: „Sie waren sehr bestrebt das Kloster Lepavina wiederaufleben zu lassen. Welche Bedeutung hat überhaupt ein Kloster? Denn erst jetzt begannen die Menschen damit diese anders zu betrachten, bis jetzt dachten die Menschen, nun dass dort Mönche sitzen und nichts tun. In den letzten 50 Jahren war die überwiegend vorherrschende Meinung so. Was ist das, was uns ein Kloster gibt? Was ist das für ein Segen, der von diesem nicht nur uns, sondern auch der Umgebung und allen Menschen vom Kloster gegeben wird?“

- Seine Exzellenz Metropolit Jovan: „Der Einfluss der Klöster zieht sich durch die gesamte Geschichte des Mönchstums hindurch: vom Ursprung der Mönchsbruderschaften in Ägypten, wo der ehrwürdige Makarije von Ägypten, der Antonije der Grosse…usw. lebten, sowie von den Klöstern in der Nähe von Kairo, die als Fortführer dieses Mönchsleben gelten. Dann ist da noch der Sinai, ein großes Heiligtum. Dann der Heilige Berg Atos, der eine Mönchsrepublik mit mehr als 1000 Mönchen ist und das Zentrum des orthodoxen Mönchstums darstellt. Die größte Askese, die je erreicht wurde, ist der Heilige Berg Atos. Ich hatte auch die Möglichkeit die Klöster auf den Meteoren, die unweit von Solun liegen, zu sehen. Dort gibt es auch Mönche, die Aufopferungen auf sich nehmen. Sie haben einen bedeutenden Mönchsstil und besitzen eine große Mönchspraxis. Auf Zypern sah ich das Kloster Stavrovuni. Dort wird ein großer Teil des Heiligen Kreuzes von Jesus Christus aufbewahrt, an dem Jesus Christus gekreuzigt wurde. Dort gibt es auch ein stark entwickeltes, fast „feuriges“ Mönchsleben; das ist sozusagen der Heilige Berg von Zypern. Unter solchen Einflüssen entwickelte sich das Mönchstum auch bei uns in Serbien. Wir Serben können uns, in der Familie unserer orthodoxen Kirchen und Patriarchate, damit loben und stolz darauf sein, dass wir neben unseren großen Klöstern und Gründungen eigentlich 3 Heilige Berge haben: das Kloster Hilandar auf dem Heiligen Berg Atos, die Klöster der „Fruska Gora“ Berge und die des „Ovcar - Kablar“ - Gebirges.

Für eine relativ kleine Kirche ist dies das Resultat des christlichen Lebens und des großen Wunsches nach Mönchsaufopferungen. Deswegen kommen die Menschen auch gerne in Klöster: denn sie fühlen die (von den Klöstern ausgehende) geistige Kraft, wenn dort Mönche leben, die die Mönchsideale und die Mönchsaskese fortführen, und damit das Leben grosser Mönche, die das Mönchsleben gründeten, fortsetzen. Dies steht im Einklang mit den Geboten von Jesus Christus aus dem Evangelium über das „Ihm nachfolgen“ und über das „Tragen des eigenen Kreuzes“. Wenn der Mensch die Last des Evangelium-Kreuzes trägt, dann dient ihm das für die Rettung seiner Seele: diese Anstrengung, ein ideales heiliges, christliches Leben zu führen, geistlich vollkommen zu sein, steht im Einklang mit der Bergpredigt Jesu Christi, in der es heißt: „Darum wollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist“ (Matthäus 5, 48). Das ist der richtige Weg und Gang durch das Leben für einen Mönch. Deswegen hat die Zeitschrift von Vater Gavrilo einen sehr belehrenden und aufschlussreichen Titel. Dies sagte der Erlöser und auf seinen Ikonen erscheint oft dieser Satz, auf denen Er das Evangelium offen hält. Dort ist entweder dieser bekannte Satz: „Ich bin das Licht der Welt“ oder: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben...“ (Johannes 14, 6) abgebildet. D.h. wer Christus nachfolgt, der erhält das Ewige Leben.

Dies ist unser oberstes Ziel. Wer dieses Ideal nicht annehmen will, der muss das Kreuz dieses Erdenlebens und der Leiden, denen wir ausgesetzt und untergeordnet sind, auf sich nehmen. Wenn man dieses mit Murren, und damit im Gegensatz zum Evangelium Christi trägt, dann wird uns dieses Erdenleben zur Verdammung sein, und diese Perspektive ist traurig. Denn in der Futurologie des Jüngsten Gerichts, d.h. der des Himmels und der Hölle, werden die Gerechten ein Leben in der Gemeinschaft mit Gott in der „Himmlischen Kirche“ haben, wohingegen die Sündigen in das ewige Leiden gehen werden, in die ewige und endlose Verdammnis. Und wenn man auch nur ganz oberflächlich mit den Worten des Heiligen Apostels Paul vertraut ist, und zwar mit seinem Vergleich über die Bedeutung der Kurzfristigkeit auf der der Erde und der Ewigkeit im Himmel, dann stellt sich folgende Frage, wenn wir rational denken wollen: lohnt es sich für uns mehr zu glauben und damit auf den Weg des ewigen Lebens zu gehen, des seligen Lebens in der „Himmlischen Kirche“ einerseits; oder andererseits nicht zu glauben und uns selbst alles was wir wünschen zu erlauben, um dann auf diesem Weg tragisch und düster im ewigen Leiden zu enden. Es ist logisch und zu erwarten, dass ein Mensch mit gesundem Menschenverstand, bei der Abwägung dieser 2 Wege, sich für denjenigen der positiv ist, d.h. für das was heute in der Tat das allerhöchste Ziel ist, entscheidet. Es scheint mir, dass in der heutigen Zeit die modernen, jungen Generationen damit begonnen haben über diese Logik nachzudenken. Ich nenne es über die theologische Anthropologie nachzudenken. Wo entscheidet sich das Schicksal des Menschen? Wer die Bibel liest und wer die Glaubenswahrheiten kennen lernen will, der erfährt als allererstes vom ersten Bündnis von Gott mit Noah.

Zur Zeit von Noah wuchsen die Sünden in der Welt, und die Welt wurde mit einer Sintflut bestraft. Das zweite Bündnis ist mit Abraham: das Versprechen Gottes, dass Abraham Nachkommen so zahlreich wie die Sterne am Himmel und wie Sand am Meeresufer sein werden. Abraham war dem Herrn folgsam, als dieser ihm befahl aus seinem Land zu gehen und seine Nachkommen erbten Palästina, der Herr vererbte seinem Volk das Gelobte Land. In der Geschichte dieser Reise waren die positiven Erscheinungen mit den negativen verflochten, aber das positive überwog und Israel kam in das Gelobte Land. Das dritte Bündnis Gottes war mit Moses, auf dem Berg Sinai, als der Herr über Moses den Menschen den Dekalog gab, der das wichtigste moralische Regelwerk für die alttestamentliche Kirche war. Somit folgt das Neue Testament dem Alten Testament. Der Herr Jesus Christus sagt: „Ihr sollt nicht wähnen, dass ich gekommen bin, dass Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu Erfüllen“ (Matthäus 5,17). Und er gab neue Gebote, die für die Kirche eine große Stütze für das geistlichen Lebens sind. Alle Christen, die Jesus folgen wollen, die Seinem Weg folgen wollen, Seine Wahrheit annehmen wollen, werden das ewige Leben haben. Denn Er hat dies allen, die an Ihn als unseren Messias, Retter und Erlöser glauben, versprochen.“

- R. M.: „Man spricht von Wundern. Wir sagen: es passieren Wunder, Heilungen, die der Herr sichtbar macht. Ist das nicht eigentlich eine normale Situation, denn hier handelt es sich um ein normales Verhältnis eines gläubigen Menschen gegenüber Gott? Oder lässt Gott Wunder auch bei Ungläubigen in bestimmten Situationen zu, um diese wie „verlorene Söhne“ zurückzuholen? Und noch etwas: ist ein Wunder an sich selbst ein Ziel? Vor was sollen wir Angst haben und vor was sollten wir uns in Acht nehmen? Macht man hier irgendeinen „Fetisch“ und wie muss das Verhältnis (uns Christen) gegenüber einem Wunder sein, gegenüber einer wundertätigen Ikone, gegenüber etwas das an einem heiligen Ort geschieht? Wir tendieren dazu diese Dinge zu missbrauchen.“

- Seine Exzellenz Metropolit Jovan: „Im Alten Testament geschahen Wunder, um im Volk den Glauben zu festigen. Dies ist verständlich, denn der alttestamentliche Mensch war nicht in der Lage anders die Offenbarung Gottes anzunehmen. Das geistliche Niveau des alttestamentlichen Menschen war nicht auf dieser Höhe, es gab keine geistige Fülle wie in der Kirche des Neuen Testaments. Als der Herr Jesus Christus Wunder vollbrachte und als Er die Kranken heilte, fragte Er: „Glaubst Du?“ Besonders charakteristisch ist der Fall als der Herr den Vater des von Dämonen besessenen Kindes sagte: „Wenn du könntest glauben! Alle Dinge sind möglich, dem, der da glaubt“ (Markus 9, 21), und der Vater des von Dämonen besessenen Kindes antwortete: „Ich glaube lieber Herr; hilf meinem Unglauben!“ (Markus 9,24). Ich glaube, hilf meinem schwachen Glauben, dass dieser das Pfand meiner Heilung wird. Das Wunder im Neuen Testament wird als Belohnung für den Glauben gegeben, aber auch um den Glauben bei denen, die nicht auf diesem hohen geistlichen Niveau waren, wie z.B. die Frau aus Kanaan, die zum Glauben fand, in ihrem Glauben zu festigen. Den Glauben der Frau aus Kanaan lobte Jesus Christus und sagte, dass Er so einen (starken) Glauben nicht einmal in Israel fand. Wir können in den Naturwissenschaften bestimmte Wunder zeigen, die uns sozusagen permanent vor Augen sind. Aber wir erkennen diese nicht, weil sie regelmäßig stattfinden.

Ein Beispiel dafür ist das Wasser. Betrachten wir das Wasser aus physikalischer Sicht und nach den Naturgesetzen, dann stellt das Wasser eine Ausnahme in vielen Fällen dar: vom fließenden Zustand geht es in den eisigen, daraufhin in Dampf über. Dies passiert alles entgegen den physikalischen Gesetzen. Denn die Hauptregel ist, dass sich alle Körper bei Wärme ausbreiten, und bei Kälte zusammenziehen. Hier beim Wasser aber ist es gerade anders herum. Wer hat dem Wasser gesagt, es sollte (bei Kälte) von oben vereisen, damit das Leben in den Flüssen und Meeren erhalten bleibt? Wenn es umgekehrt wäre, dass die Flüsse und das Meer von unten vereisen, wie wäre die Situation (in Gewässern bei Kälte) dann? Wir könnten viele dieser Beispiele aus der Natur aufzählen. Der Bischof Nikolaj Velimirović hat das schön erklärt in der Nomologie, dem Gesetz Gottes welches der Herr sowohl im menschlichen Körper als auch in der Natur verankerte, und welches einem bestimmten Zyklus folgt. Hier ist jetzt Frühling, die Bäume erwachen, sie grünen, es blüht, das Wachstum der Vegetation setzt ein. Es ist so wie ein Bild unseres Lebens: die Kindheit, die Jugend, die Reife… Das Erbringen von Ergebnissen - die Früchte des Lebens. Nach dem Herbst kommt der Winter, und es ist wie ein Bild unserer Region, dann kommt unser Ende. Und dann wiederholt sich dieser Zyklus, der uns an die Auferstehung von den Toten erinnern kann. Ich denke, dass das 21. und das 22. Kapitel der Offenbarung des Heiligen Johannes Chrysostomos, in der man über die Futurologie, d.h. über das was uns erwartet spricht, äußerst interessant sind. Ein neuer Himmel und eine neue Erde, ein Neues Jerusalem.

Das haben wir auch in den Apostelbriefen des Heiligen Apostels Petrus. Irgendwo wird dieser neue Himmel und diese neue Erde erklärt der Körper Jesu Christi zu sein, der nach der Auferstehung auch über den Regeln der Natur stand. Christus kam in einen verschlossenen Raum zwischen die Apostel, als sie sich alle wegen der Angst vor der Verfolgung durch die Juden, zusammenfanden. Das war die erste Erscheinung. Dann der Fall mit dem Heiligen Apostel Thomas, der nicht glauben wollte, denn er war ein betonter Rationalist. Das ist ein sehr gutes Beispiel für viele Menschen die alles experimentell ausfragen müssen, die nicht leichtgläubig sein wollen. Dieses Beispiel zeugt davon, dass auch die Apostel nicht leichtgläubig waren, ohne Rücksicht darauf, dass sie einfache und wenig gebildete Menschen waren, wie es in den Werken der Apostel heißt. Sie wollten alles auch mit ihren Sinnen überprüfen. Und als der Herr dem Apostel Thomas erschien (Johannes 20, 27), und dieser Seine Wunden anfasste und aufschrie: „Mein Herr und mein Gott!“ (Johannes 20, 28), antwortete ihm der Erlöser: „Weil Du mich gesehen hast, Thomas, glaubest Du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ (Johannes 21,29). So können wir über Wunder sagen, dass diese nur ein Antrieb für die Festigung des Glaubens sind. Wir sollten nicht glauben, dass die Wunder stattfinden, weil wir intensiv beten, spenden oder wegen etwas, was ähnlich willkürlich und kombiniert mit irgendeiner unserer Überlegungen ist. Die Frage ist wie nützlich das Wunder ist, wie sehr uns das nutzt. Gerade wenn wir das Wunder brauchen, dann muss es das Ergebnis des Glaubens sein. Gott weiß, was wir benötigen.

Wir dürfen nicht mit dem Gebet aufhören, wenn es nicht erhört wird. Vielleicht waren unsere Gebete zu sehr von einem persönlichen Charakter geprägt, vielleicht stehen sie nicht immer in Einklang mit den geistlichen Vorstellungen, die aus dem Heiligen Evangelium herrühren. Vielleicht sollten wir durch eine bestimmte Duldsamkeit, oder durch das Durchleben einer Krankheit, für unsere Sünden Buße tun. Oder, um ähnlich wie der gerechte Hiob zu sein, der seine Leiden nicht verstehen konnte, die viel größer, reziprok, im Vergleich zu seinen geistigen Fähigkeiten waren. Aber durch diese Leiden zeigte sich sein Glauben. Das wüssten wir nicht, wenn es diese Leiden nicht gegeben hätte. Somit dürfen wir nicht, wenn wir uns in einem Unglück befinden, wenn wir leiden und sogar denken, dass wir ohne es verschuldet zu haben Unglück erleiden, dann dürfen wir nicht hoffnungslos sein. Wir müssen Duldsamkeit aufbringen, denn im Buch des Hiob bekommen wir die Antwort auf unsere Leiden. Und auch oft, wenn ein Wunder geschieht und jemand gesund wird, dann verhalten wir uns so wie wenn nichts außergewöhnliches geschehen ist, so wie wenn nicht die Gnade Gottes inmitten dabei beteiligt gewesen ist. Wir neigen dazu zu vergessen, so dass unsere Ansichten, unsere Meßlatten oft relativ sind.

Oder, z.B. wenn die Eltern im Zorn wegen der Unfolgsamkeit der Kinder einen Fluch auf die Kinder aussprechen, oder umgekehrt die Kinder auf die Eltern. Danach bereuen sie es. Aber sie fragen sich nicht was passieren würde, wenn der Herr es erlaubt hätte, dass ein solcher Fluch wirksam wird. Sie sprechen manchmal sehr schwere Worte über die Kinder, oder umgekehrt die Kinder über die Eltern, dann wenn die Verhältnisse zwischen ihnen nicht gut sind. In dem Maße wie der Mensch sich mehr darum bemüht die Lehre seiner Kirche zu verstehen, indem Maße wird es ihm leichter fallen, Wunder zu verstehen. Wunder sind nicht das Ziel des christlichen Lebens. Das ist etwas, das uns begleitet, und wenn es stattfindet, dann können wir nur dem Herrn dafür dankbar sein. Wir dürfen nicht wegen des Wunders leben. Genauso wenig leben wir um zu essen, sondern wir essen damit wir leben können, d.h. das Ziel ist nicht die „Gastromanie“ (Anmerkung: Übertreiben mit der feinen Kochkunst, der Gastronomie), sondern das Ziel ist, dass der Mensch seine körperlichen Bedürfnisse befriedigt. Wenn wir beim Essen und Trinken, und in all unseren Vorgehensweisen das Maß einhalten, dann werden wir auf dem richtigen Weg sein, auf dem Weg der Gebote, die uns der Erlöser gab. Denn alle Gebote sind für unseren Nutzen und das Verständnis für die Bedürfnisse unseres geistlichen Lebens ausgesprochen worden. Alles was wir für das menschliche Leben benötigen, sowohl für das physische als auch für das geistige, ist im Evangelium verkündet worden. Das Streben nach dem geistigen Leben wird helfen dies zu begreifen und zu verstehen. Es gibt Fälle in denen Mönche, die nicht gebildet waren, Ratschläge zu geben wussten, die sogar inhaltsreicher als die Ratschläge vieler Philosophen und gebildeter Menschen waren. Und die Schönheit sieht man auf den Gesichtern dieser Menschen, der in der Einöde lebenden Mönche.

Es kann ein faltiges Gesicht sein, aber der Mensch spürt einfach dass etwas Geistiges aus diesen Mönchen strahlt, eine Emanation (Anmerkung: i. S. von einer positiven Ausstrahlung). Das ist auch eine eigene Art von Wunder, das diese Mönche durch ihre asketische Lebensweise realisierten. Der Heilige Sava hat die strengste Gebetsregel in der orthodoxen Kirche festgelegt: dass man jeden Tag alle 150 Psalme lesen sollte, egal ob außerhalb der Liturgie oder während des Gottesdienstes. Ähnlich wie in der Einöde/ Einöden-Kloster von Kareja, haben wir die Einöde/ Einöden-Kloster von Studenica. Als der Heilige Sava nach Serbien zurückkehrte, um das Leben der Kirche und des Landes zu organisieren, fühlte er, dass man so einen Ort des Gebets braucht. Einen Ort an dem man still ist, an dem man mit Gott durch das Gebet spricht. Das ist für die serbische Kirche - für uns Serben - eine große geistige Schule. Wenn wir uns in dieser Richtung der orthodoxen christlichen Religiosität geistig weiterbilden wollen, dann werden wir schnell begreifen, dass Wunder nicht das Ziel sind, und dass man nach den Wundern nicht wie nach dem Kauf irgendwelcher alltäglicher Dinge, oder nach irgendeinem anderen Verhalten, streben sollte.“

- R.M.: „Gott weiß was das Beste für uns ist….“

- Seine Exzellenz Metropolit Jovan: Sicherlich. Wenn etwas passiert, Gott sei Dank, dann müssen wir das mit Ruhe aufnehmen. Es gibt unterschiedliche Wunder, z.B. das die Öllampe vor der Ikone (auffällig) „aufflammt“, oder dass die Ikone sich nach links - rechst verschiebt… Bei einem Pfarrer in der Republika Srpska, vor diesem unglücklichen Krieg, entfaltete und schloss sich der Antimis 3 Mal, das haben er und die Kirchenausschussmitglieder, die am Gesangspult und im Altar waren, gesehen. Oder der Donner am Heiligen Sava, oder das Weinen der Ikonen, wir hatten in letzter Zeit einige dieser Fälle. Aber, das darf nicht das Fundament unseres Glaubens sein. Der Glaube muss aus der Seele und aus dem Herzen kommen, denn daraus rührt das Erlebnis Gottes. Das Herz und die Seele haben bestimmte Gründe, um die der Verstand nicht weiß. D.h. der Glaube übersteigt das Umfeld des Natürlichen, des materiell fassbaren, er ist in geistigen Sphären, metaphysisch, er übersteigt Grenzen; so wie wenn eine Planetenbahn in die Sphäre des religiösen eintritt, über dem materiell fassbaren und dem empirischen. Philosophen können ihre eigene Interpretation haben, aber für einen gläubigen Menschen ist es die Kraft aus seiner geistigen Beziehung zu Gott, mit Jesus Christus dem Erlöser.

Und auch wenn etwas Wundersames passiert, so ist das nur der Antrieb für die Stärkung unseres Glaubens. In einigen Fällen kennen wir auch nicht die echten Gründe der physischen Ereignisse, wie z.B. bei der Elektrizität, dem Magnetismus… Wenn wir nicht die Wirkung des Magnets kennen würden, dann erschiene uns diese als ein Wunder. Oder der Strom: in letzter Zeit baut man Apparate in den Menschen ein, die das Herz stimulieren. Das ist kein Wunder, sondern die Frucht der menschlichen Forschung. Das ist die Erfüllung des einen Gebots: „Seit vollkommen so wie Euer Vater im Himmel vollkommen ist“. Uns ist also gegeben um zu lernen, um unser Wissen zu verbreiten. Das Kennenlernen von Gott liegt in unsere Verantwortung. In seiner Abschiedsrede sagt der Erlöser, dass der Wille Gottes ist: „…dass sie Dich, der du allein wahrer Gott bist, den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Johannes 17, 3). Das Kennenlernen von Gott und Christus, das ist uns auferlegt worden, das ist unsere geistige Verpflichtung. Wir dürfen uns nicht nachlässig um unsere eigene Rettung kümmern.“

- R. M.: „Sie sagten Rettung, vorhin sprachen Sie über das Beten. Natürlich war ich nicht - weder werde ich je - in die Einöde/ Einöden-Kloster von Kareja kommen, aber ich war in der Einöde/ das Einöden-Kloster des Heiligen Sava in Studenica. Und da geschah mir etwas sehr ungewöhnliches: ich betete nicht, ich hatte nicht ein Wort, was ich Gott und dem Heiligen Sava sagen konnte, ich war einfach nur glücklich. Wahrscheinlich freute sich jede Zelle meines Körpers, dass ich dort war und ich konnte nichts sagen. Was ist eigentlich das Maß des Gebets, wie sollen wir beten, und um was handelt es sich hierbei in solchen Fällen? Das gleiche passierte mir, als ich vor die Wundertätigen Ikone der Heiligen Mutter Gottes „Trojeručica“ („Dreihändige Ikone der Mutter Gottes“), ich wusste nicht mehr wer ich war, noch was ich bin… Ich bin einfach zur Mutter gerannt. Auf dem Weg zu Ihr habe ich mir alles überlegt, was ich ihr sagen wollte und dann vergaß ich alles, und ich freute mich einfach unermesslich, mit Tränen in den Augen. Sagen Sie bitte, was ist beim Gebet am allerwichtigsten, was ist das Maß, zumindest das was elementar ist? Sie haben geistige Erfahrung gesammelt, so dass Sie uns einen Ratschlag geben können.“

- Seine Exzellenz Metropolit Jovan: „In den 60er Jahren hatte ich das Glück mit unseren Professoren von der Theologischen Fakultät, dem lieben Prof. Gardasevic und dem verstorbenen Bischof Simeon von der Region „Gornjo-Karlovac“, den Heiligen Berg Atos und das Kloster Hilandar zu besuchen. Wir hatten das Privileg – das war so organisiert - nicht zuerst nach Kareja gehen zu müssen, sondern aus Jerisosa sofort ins Kloster Hilandar zu gehen. Es war schon am frühen Abend, als die Nacht immer mehr einbrach. Und während wir zu Fuß zum Kreuz des Zaren Dusan gingen, waren wir in einer gewissen Begeisterung; mit anderen Worten: wir konnten einfach nichts sagen. Wir hatten gar keine Fragen, sondern wir sind in Gottesfurcht gegangen und dachten darüber nach, dass diesen Weg entlang der Heilige Sava und der Heilige Simeon, und unsere Zaren, und viele Menschen von Rang und Autorität, so wie die einfachsten Pilger, gegangen sind. Und als wir zum Kreuz des Zaren Dusan kamen, sagten die damaligen Mönche, Vater Mojsije, Vater Nikanor und andere: „Hier haben wir den Zaren Dusan willkommen geheißen.“ Somit gibt es für sie keine Vergangenheit, so wie wenn sie diejenigen waren, die ihn willkommen hießen.

Das alles versetzte uns in eine noch viel wundersame gute Stimmung, insbesondere als wir durch das Tor in Hilandar eintraten, und dann in die Kirche. Es war so wie wenn wir nicht auf dieser Erde wären, so wie wenn das irgendeine himmlische Kirche wäre; als wir vor die wundersame Ikone der Heiligen Mutter Gottes Trojeručica standen, bis wir unsere Verbeugungen machten und ihr unsere Ehrerbietung erwiesen, hatten wir keine Idee, nur das Gefühl, dass vor uns ein großes Heiligtum steht. Sie hat uns so erfüllt, dass kein Platz für unsere anderen Gedanken war. Und als wir auf den Ikonostas schauten, und auf die Fresken an der Wand, vergaßen wir einfach auf uns. So wie der Apostel Paulus sagt: „Ich weiß nicht, ob ich im oder außerhalb von meinem Körper war.“ Er war in Trance versunken, erhoben bis zur 3. Himmelebene, in Ekstase. Gott weiß vor uns, bevor wir unseren Mund öffnen, bevor wir noch über unsere Bedürfnisse anfangen nachzudenken. Die Methode des Gebets hat uns der Herr Jesus Christus selbst im Vater unser gegeben, als die Apostel fragten, wie sie beten sollten. Danach, nach dem Gebet in Garten von Getsemani, als der Erlöser vor seiner Heimsuchung betete, sehen wir dass der Mensch, wenn er in eine unangenehme Situation kommt, viele Möglichkeiten hat in seinen Hilferufen/ Wehklagen Gott entgegenzutreten. So sind auch die Gebet in der Liturgie aufgeteilt: das Preisen des Herrn, die Gebete für das Beten und die Gebete der Danksagung.

In bestimmten Augenblicken müssen wir wählen, wann welche ausgesprochen werden. Am Ende des Jahres, oder des Schuljahres, Danken wir und singen das Lied des Heiligen Amvrosije von Mediolan „TE Deum“, d.h. „Dich Preisen wir Herr!“ Beim morgendlichen Gebet, singen wir die große Doxologie „Gesegnet bist Du o Herr, Ehre Dir, der Du uns zeigest das Licht“. D.h. in diesen liturgischen Gebeten, in diesen drei Arten, können wir unsere geistigen Bedürfnisse einbringen. Was das persönliche Gebet betrifft, so haben wir unterschiedliche Gebetsbücher…Erst kürzlich suchte ich irgendwelche alten Bücher von Vikentije Rakić, unseres Pfarrers, der in Triest war. Er hat auch Predigten gehalten. In diesen alten Gebetsbüchern, gibt es Gebete, die die Gläubigen während der Heiligen Liturgie verfolgen sollten: wann man den 1. Antiphon, wann den 2. Antiphon, wann man die Seligpreisungen, wann den Einzug usw. singt. Dann gibt es auch die kurzen Gebete in einem Satz: „GOSPODE ISUSE HRISTE, SINE BOZIJI, POMILUJ ME GRESNOG“, d.h. „HERR JESUS CHRISTUS, SOHN GOTTES, ERBARME DICH MEINER SÜNDIGEN“, „PRESVETA BOGORODICE, SPASI NAS!“…“ALLERHEILIGSTE GOTTESGEBÄRERIN, RETTE UNS!“...

Die Mönche, die in Askese leben können mit den Menschen sprechen und irgendwelche Arbeiten verrichten, aber das Gebet scheint trotzdem wie über die Saiten ihrer Seele zu strömen. Das ergibt sich aus der langjährigen Praxis das Gebet Jesu Christi auszusprechen. Es gab viele Gespräche, ob dies so oder anders sein sollte, Einzelne sind vielleicht zu sehr ins Extreme gegangen. Im Gebet sollte man maßvoll sein, je nach der eigenen geistlichen Stärke. Denn Gottes Ziel ist nicht uns zu quälen, so wie wenn der Herr etwas davon hätte, wenn er uns quälen würde, dass Er, Gott bewahre, wir ihn als irgendeinen „Sadisten“ betrachten. Der Herr gibt uns die Freiheit, die Schönheit… Die Schönheit der Seele bekommt man durch das Gebet. Wenn das Kind zur Mutter rennt, und sie dann fragt: „Gib mir Brot“, da gibt es eine Wärme, in dieser z.B. Mutter-Sohn-Beziehung. Wenn Gott die Liebe ist, dann haben wir keinen Bedarf mehr uns irgendwelche Ängste einzubilden und uns selbst zu hetzen. Im Gebet, in der Askese allgemein liegt das Ziel: je mehr wir diese beherrschen können, nämlich dass wir der Herr über unseren Willen sind. Wir befinden uns in einer geistigen Arena, wo wir mit negativen, unter dem Himmel waltenden Mächten kämpfen, das ist unser geistiger Kampf.

Darüber hat sehr schön der Heilige Nikodim Agiorit im Buch „der unsichtbare Kampf“ geschrieben. D.h. das was religiös in uns ist sollte dominieren. Aber wenn uns das nicht immer gelingt, so gibt es die Buße und die Beichte und das Heilige Mysterium der Eucharistie, in der wir uns geistig erneuern indem wir den Leib und das Blut Christi entgegennehmen. Das verbrennt in uns alles was - im geistigen Sinne – schmutzig ist, und es wird eine Beziehung zu Gott aufgebaut, die ähnlich der eines Vaters zu seinem Sohn ist. Das ist die Beziehung der Kinder zu Gott und dem Himmelsvater. Der Herr hat uns erschaffen, Er hat uns in Menschen und in diese Welt gebracht, damit wir Ihm diese Liebe erwidern und die Gemeinschaft mit Ihm erfüllen. Wenn wir uns für diese Gemeinschaft entscheiden wollen, dann wird auch der letzte Platz im Himmelreich der Seligpreisungen uns ausreichen.

Es ist wichtig für uns, dass wir nicht den Weg der Sünder gehen wollen, dass wir nicht unser Gesicht von Gott abwenden. Das ist wichtig. Es versteht sich von selbst, dass es notwendig ist, dass wir uns bemühen diejenigen Tugenden zu vollbringen, die uns im Neuen Testament empfohlen werden. Demnach wird unser Gebet uns Freude bereiten und wir werden Lieblichkeit erleben, die Frucht des Gebets. Man sollte sich komplett fallen lassen und locker, in einem gesunden religiösen Zustand zum Herrn beten, und sich nicht damit belasten, z.B. wieviel Seiten es im Gebetsbuch gibt, dann denken wir daran wie wir das alles durchlesen müssen, gleichzeitig fühlen wir wie uns unsere Füße weh tun, wenn wir stehen. Oder wir fragen uns warum müssen wir große Verbeugungen machen, oder warum man festgelegt hat, dass es so viele Gebete sind… Wenn man mit solchen Gedanken beginnt, dann sollte man sofort damit aufhören. Man sollte nach seiner persönlichen geistigen Kraft beten. Manchmal ist nur ein Seufzer, ein Hilferuf notwendig. Der Herr kennt unsere Bedürfnisse und Er wird uns nach (der Intensität) unseres inneren Wunsches, nach unserem Gebet, helfen.“

- R. M.: „Welche Bedeutung haben missionarische Zeitschriften? Es gab eine Zeit da waren sie eine Art Lehrbuch, aus ihnen lernte man, es gab auch Glaubensunterricht. Vor allem, lernte man zu hause, vom Vater und von der Mutter, vom Großvater und von der Großmutter, vom Onkel (väterlicherseits u. a.), von der ganzen Familie, denn alle waren gläubig. Danach hatte man keinen mehr von dem….Wie wichtig ist es heute die grundlegenden Dinge zu lernen? Wie wichtig sind hierbei die missionarischen Zeitschriften, die Medien überhaupt, über die man zu den Menschen durchdringen kann, um ihnen zu erklären, damit ihnen das Herz (für den Glauben) erwärmt wird…?“

- Seine Exzellenz Metropolit Jovan: „Das ist eine sehr wichtige Frage. Die missionarische Aktivität muss auf eine richtige Art und Weise gemacht werden, durch unterschiedliche Zeitschriften, es sollte abgewogen und zugeordnet werden an wen sie gerichtet sind: an welche Altersgruppen, welchen Berufsgruppen, usw.. Denn oft fällt es uns schwer die (goldene) Mitte zu finden, wenn wir in der Kirche Predigten halten, so dass alle uns verstehen können. Wenn die Predigt sachkundig anspruchsvoll, sozusagen eine theologische Predigt ist, dann kann diese „über die Köpfe der Gläubigen hinweg gehen“ und das eigentliche Ziel verfehlen, da dort Menschen sind, die so eine Terminologie nicht verstehen können, und so eine Rede wird dann keine Früchte tragen.

So ist es auch in den Zeitschriften: es scheint mir dass es dort viel Traditionalismus aus der byzantischen Periode gibt, welcher nicht zwingend verpflichtend für alle Generationen und alle Nationalitäten ist, für alle autokephalen Kirchen. Auch sollte man im Blickwinkel haben wie die kulturellen Zentren sind, überhaupt die Kultur des betreffenden Volkes, um dann aus dieser Perspektive dem Volk gegenüberzutreten und das Evangelium zu verkünden. Z.B. in den ländlichen Gebieten haben wir die Begrüßungsansprachen zum Hauspatronfest, in denen man durch die gesamte Heilige Schrift durchgeht, sowohl des Alten als auch des Neuen Testaments, es werden die Propheten und die Apostel erwähnt, sowie der Heilige/ Hauspatron, den man feiert… Das ist auf den einheimischen Hauspatronfesten eine richtige Rede, das lernen die Menschen auswendig und sie gratulieren dem Herrn des Hauses zu seinem Hauspatron. Man benötigt die Literatur, aber man sollte auch darauf achten, ob diese auch zu Nutze sein wird. Jetzt gibt es in den Ausgaben einige Dinge, bei denen mehr Aufmerksamkeit Formalitäten geschenkt wird, wie z.B. der Frage des Zähneputzens, wenn man zur Eucharestiefeier geht, ob an dem Tag oder am Vortag.

Jetzt haben sich hier also Formalitäten angesammelt, den formellen Dingen wird zuviel Aufmerksamkeit gegeben, und das belastet bestimmte Menschen. Nehmen wir einmal die Frage wie oft man die Eucharistie nehmen muss: von einer gefestigten Praxis, die in der serbischen Kirche eingebürgert war, kamen wir zu einer gewissen „Vermischung“. In unseren Gesellschaften, in denen man dem Fasten respektvoll begegnet ist es nicht möglich sich vorzustellen, dass jemand die Eucharistie ohne das Fasten entgegennimmt, ohne einer bestimmten Askese, ohne Gebete und ohne die Beichte beim Pfarrer… Die Kirche hat Verständnis für Kranke, oder in unserer modernen Gesellschaft solche Menschen, die arbeiten und in Mensen essen. In diesem Fall kann man die Fastenzeit auch verkürzen und sie durch Fasten auf Öl mildern. Aber das was bei einigen (praktiziert wird), mit im Fett gekochtem, fleischigen, nicht dem Fasten gerechten Essen…, d.h. diese Menschen sind privilegiert: sie müssen nur zum Pfarrer kommen und den Mund aufmachen, und der Pfarrer gibt ihnen die Eucharistie. Vor solchen Extremen sollte man sich in Acht nehmen. Im Hinblick auf das Verhalten (in der Kirche/ beim Gebet), ja, es steht so in der Heiligen Schrift, dass die Frau mit bedecktem Kopf, also mit einem Kopftuch, beten sollte. Eine eigenartige Interpretation davon ist, dass sie über sich Ihren Mann hat, aber darin liegt nicht der Kern. Dann, die jetzt neu eingeführte Praxis mit der massenweise Taufe von Erwachsenen.

Es sieht so aus, dass hier eher religiöse Modernisierungen existieren, als dies den kirchlichen Normen und Lehren nahe kommt. Wenn wir die älteste Schrift der Lehren der 12 Apostel lesen, so heißt es dort: „Wenn Du nicht viel Wasser hast, dann kannst Du auch nur mit wenig Wasser taufen.“ Das ist eine Form mit dem unter Wasser tauchen und so wie das Wasser den körperlichen Schmutz wegschwemmt, so wäscht man hier mit dem Wasser bei der Taufe die Sünden der Vorfahren und die eigenen Sünden ab. So schauen Sie einmal unsere Taufbäder im Kloster Decani an, in der Pecka Patriarsija….Kann denn dort in diesem kleinen Taufbad ein erwachsener Mensch komplett unter Wasser getaucht werden? D.h. in dieser Hinsicht gab es eine gewisse Freiheit. Wenn das jemand wünscht, und wenn es eine günstige Gelegenheit gibt um eine Taufe durchzuführen, bei der man komplett unter Wasser getaucht werden kann, dann ist das auch in Ordnung, aber auf eine (der Taufe) adäquate Weise. In der alten Kirche gab es Älteste und Frauen, die der Bischof speziell dafür segnete mit Heiligem Öl bestimmte Stellen bei anderen erwachsen Frauen zu salben (anstatt dass dies der Priester durchführt), um die Würde während der Vollbringung des Heiligen Mysteriums zu wahren. Aber heute gibt es alles Mögliche….“

www.manastir-lepavina.org

Übersetzung: Aleksandra Dimitrijevic

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ARCHIMANDRITE GAVRILO

Liebe Besucher unserer Webseite des Klosters Lepavina! Aufgrund der hohen Besucheranzahl unserer Webseite, fühle ich mich geehrt die Verantwortung zu übernehmen, Ihnen unterschiedliche Ereignisse aus der serbisch orthodoxen Kirche und des Klosters Lepavina auf Deutsch zu beschreiben. Wir möchten Sie gerne darüber informieren, dass wir auch einige deutsche Texte über verschiedene Themen, die bei anderen orthodoxen Websites zu finden sind, demnächst auf unserer Website präsentieren werden. Ich hoffe sehr und glaube daran, dass der Herr mir dabei helfen wird.

Mit dem Segen des Herrn, aus dem Kloster Lepavina, Archimandrit Gavrilo

Krst
Njegovo Visokopreosvestenstvo Mitropolit G. Porfirije

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Otac Gavrilo

BIOGRAFIJA OCA GAVRILA

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